Was ist der G-Punkt?

von Jerry Dukes, B.A.
Übersetzung von Frank Senne

Im Jahre 1980, anlässlich eines Treffens der Society for the Scientific Study of Sex (SSSS) in Dallas, Texas, hielten zwei Sexualforscher einen Vortrag und was sie den Anwesenden vortrugen verschlug diesen beinahe die Sprache.

Sich abwechselnd bei ihrem Vortrag, nicht länger als fünf Minuten sprechend, eröffneten Dr. Beverly Whipple und John D. Perry den Konferenzteilnehmern:

  • Es gibt eine Stelle in der Vagina, die besonders auf festen Druck reagiert. Diese Stelle liegt etwa 5 cm vom Scheideneingang entfernt und kann durch die vordere Scheidenwand erfühlt werden.
  • Diese Stelle heißt G-Punkt oder Gräfenberg Punkt, benannt nach Dr. Gräfenberg, der diese entdeckte.
  • Bei richtiger Stimulation schwillt der G-Punkt an und löst bei vielen Frauen einen Orgasmus aus.
  • Es ist wahrscheinlich, dass jede Frau einen G-Punkt hat. Die Forscher fanden diese Stelle bei jeder Frau die sie untersuchten. "Es ist das Gegenstück zur männlichen Prostata".
  • Im Augenblick des Orgasmus, ejakulieren viele Frauen eine Flüssigkeit durch die Harnröhre, die chemisch ähnlich dem männlichen Ejakulat ist, jedoch keine Spermien enthält.
  • Bei richtiger Stimulation des G-Punktes, haben Frauen oft eine Reihe von Orgasmen.
  • In der Missionarsstellung ist es für viele Frauen schwierig, eine ausreichende Stimulation des G-Punktes zu erreichen. Andere Koituspositionen, wie zum Beispiel wenn die Frau auf dem Mann sitzt oder wenn der Penis von hinten in die Vagina eindringt, sind hierzu besser geeignet.
  • Weil viele Frauen glauben sie würden urinieren, schämen sie sich wegen ihrer Ejakulationen. Oft nehmen ihre Partner an, dass es sich bei der Flüssigkeit um Urin handele und fühlen sich erniedrigt, was häufig dazu führt, dass Frauen gelernt haben den Orgasmus zu unterdrücken.
  • Die Stärke des weiblichen Pubococcygeus Muskels (PC) steht in direktem Zusammenhang mit ihrer Fähigkeit den Orgasmus durch Geschlechtsverkehr zu erreichen.
  • Frauen können lernen ihren PC Muskel zu stärken oder im Falle von Verspannungen, diesen zu Entspannen.
  • Es gibt drei Hauptarten des weiblichen Orgasmus: Der Vulva-Orgasmus, ausgelöst durch Stimulation der Klitoris, der Uterus-Orgasmus, ausgelöst durch Geschlechtsverkehr, sowie die Kombination beider Arten (Siehe: Singer).

(Aus "The G-Spot and Other Recent Discoveries About Human Sexuality" von Alice Kahn Ladas, Beverly Whipple & John D. Perry, Herausgeber Dell Publishing Co., 1983, Seiten 35-6)

Viele der Zuhörer waren skeptisch. Hier war etwas, das allen gängigen Vorstellungen widersprach, und oft den eigenen Erfahrungen entgegenstand. In den zwanzig vorangegangenen Jahren hatten Masters und Johnson unser Verständnis der Sexualität geprägt. Das Forscher-Ehepaar Dr. William Masters und Virginia Johnson hatte mit einer großen Anzahl Testkandidaten, die körperlichen Reaktionen wie Atmung, Puls und andere, bei Geschlechtsverkehr oder Masturbation, in ihrem Labor untersucht. Auf Grund ihrer eingehenden Beobachtung bei den Experimenten, die ebenfalls gefilmt wurden, und langen Befragungen der Teilnehmer erklärten sie, dass der sogenannte vaginale Orgasmus in das Reich der Legenden gehöre.

"Die Klitoris ist der einzige Auslöser des Orgasmus bei Frauen," sagten sie und fügten hinzu, dass die Stimulation von Haut, Brüsten, Brustwarzen, Ohrläppchen und Mund, die sexuelle Erregung zu steigern vermöge.

Die von Masters und Johnson aufgezeichneten Filme, ihre Publikationen, die aufgezeichneten Daten über Atmung, Blutdruck, Puls, vaginaler Lubrikation und andere körperliche Veränderungen, hatten beinahe jeden überzeugt, das sie recht hatten.

Zum Abschluss der Konferenz sagte der Gynäkologe Dr. Martin Weisberg vom Thomas Jefferson Universitätskrankenhaus in Philadelphia, dass die vorgelegten Informationen "Unsinn" seien.

"Ich habe mein halbes Leben damit zugebracht, weibliche Geschlechtsorgane zu untersuchen, zu entfernen oder zu heilen. Es gibt keine weibliche Prostata und Frauen ejakulieren nicht," sagte er. Nach dieser Aussage führten Perry und Whipple ihm eine Frau vor, deren G-Punkt durch ihren Partner manuell stimuliert wurde, so dass Weisberg ihren G-Punkt untersuchen konnte. Er änderte seine Meinung.

"Die Vulva und Vagina waren normal entwickelt und zeigten keinerlei abnorme Zeichen," sagte er. "Die Urethra war normal. Alles war normal. Sie ließ sich durch ihren Partner, durch das Einführen zweier Finger stimulieren, die entlang der Urethra strichen. Zu meiner Überraschung begann das Gewebe anzuschwellen. Es schwoll an zu einer festen, ovalen Form, von etwa ein mal zwei Zentimeter Größe, die sich deutlich vom Rest der Vagina abhob. Nach einigen Augenblicken begann die Testperson mit einer Valsalva Bewegung (pressend, als ob sie Stuhlgang hätte), und nur Sekunden später ejakulierte sie mehrere Kubikzentimeter einer milchigen Flüssigkeit aus der Urethra. Bei der Flüssigkeit handelte es sich offensichtlich nicht um Urin. Sollte die chemische Analyse der Flüssigkeit, in Perry's und Whipple's Forschungsarbeit, korrekt sein, so wäre die Zusammensetzung ähnlich der, der männlichen Prostata."

Nach Tests mit einigen seiner eigenen Patienten, war Weisberg vollends überzeugt das Frauen ejakulieren können und dies auch tun. Es gibt keinen Zweifel, das der G-Punkt bei den meisten Frauen, wenn nicht allen vorhanden ist. Es bedarf der geeigneten Stimulation, bevor dieser durch ertasten fühlbar wird. Selbst Frauen sind sich ihres G-Punktes oft nicht bewusst, bis sie im Laufe der Zeit ein Bewusstsein dafür entwickelt haben und beim Geschlechtsverkehr geeignet stimuliert werden. Der G-Punkt besteht aus erektilem Gewebe, ähnlich dem in einem Penis, in dem sich das Blut bei sexueller Stimulation staut. Manuelle Stimulation und Masturbation mit Hilfe eines Vibrators sind ebenfalls geeignet den G-Punkt zu entwickeln.

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